Abschlussfeier der Leimbachtalschule in Dielheim – Lob und Preis für Schüler mit herausragenden Leistungen
„Was heißt es für die ’Generation Zukunft’, heute in der Bundesrepublik aufzuwachsen?“, fragte Schulleiter Patrick Merz bei der Schulentlassfeier der zwei Hauptschulklassen und der 10. Klasse der Werkrealschule der Dielheimer Leimbachtalschule. Die Jugend lebe in einer Gesellschaft voller Widersprüche, so der Schulleiter. Auf der einen Seite stünden das Beharren auf alten Werten, Sparzwänge, Armut, Angst vor Überfremdung und Identitätsverlust, auf der anderen Seite ständiger und schneller Wandel, Maßlosigkeit und Reichtum, Weltoffenheit und kulturelle Vielfalt. Während sich bei der Elterngeneration oft Beruf und Freizeit vermischten, wünsche sich die „Generation Zukunft“ klare Vorgaben und Strukturen, geregelte Arbeitszeiten, ein festes Gehalt, frühen Feierabend und die Wochenenden frei.
Die Jugend habe sich im Lauf der Geschichte immer wieder verändert, wie Merz an Zitaten von 3000 vor Christus bis heute aufzeigen konnte. Wichtig sei, dass bei allen Veränderungen die Grundwerte nicht verloren gingen. Dazu zählten Respekt gegenüber anderen Meinungen, Menschen und Lebensmodellen, die Fähigkeit, selbstständig zu denken, Verantwortung zu übernehmen und für Recht, Freiheit und Demokratie einzustehen. Dass die Lehrer der neunten und zehnten Abschlussklassen diese Ziele in ihrem Unterricht durchaus im Blick hatten, attestierte ihnen Bürgermeister Thomas Glasbrenner. Sie hätten ihren Schülern nicht nur theoretisches Wissen beigebracht, sondern sie auch zum Denken und dem Erlernen gesellschaftlicher Kompetenzen angeleitet. „Sie haben dazu beigetragen, dass sich unsere Schüler zu Persönlichkeiten entwickeln, haben Talente entdeckt und gefördert und sie fit gemacht für ihren Werdegang nach der Schulzeit.“
Dass dies nicht einfach war, konnte man den etwas wehmütigen Abschiedsreden der Klassenlehrer Alicia Bugla und Kathrin Klein von der 9a und Stefan Fuchs und Annika Pensky von der 9b entnehmen. Es konnte nur mit dem engagierten Einsatz der Lehrkräfte, aber auch mit dem guten Willen der Schüler gelingen. Die Klassenlehrerin der 10. Klasse der Werkrealschule, Isabelle Brennecke, berichtete, dass die Vorbereitung des Abschlussabends und vor allem die Rede die Schüler ordentlich gefordert hätten. Ihre Stellvertreterin Ute Sendner erklärte in ihrer launigen Ansprache, was die Schüler so alles fürs Leben gelernt hätten: Waffeln backen, Rucksäcke packen – und dass Nachtspaziergänge gut für die Gesundheit und Füße zum Laufen geschaffen sind.
Für sich sprachen die vielen Lobe und Preise für besondere Leistungen, die Merz zusammen mit den Klassenlehrern übergeben konnten. Preise erhielten Jonas Göhringer von der 9a sowie Timo Schmeckenbecher, Julia Epp und Melisa Wagensommer von der 9b. Ein Lob bekamen Simon Hartmann, Moritz Neunaber, Niklas Ruwe und Lara Reitz von der 9a, Göktürk Dönmez, Adrian Dorweß, Amir Gholami, Lucas Heusser und Fabienne Jahnke (9b) sowie Leonie Käßhöfer und Dominik Wipfler (10. Klasse).
Freude über die bestandenen Prüfungen und Wehmut über den Abschied von ihrer lieb gewonnenen Schule mischten sich mit den Erwartungen an die weitere schulische und berufliche Zukunft und an das Erwachsenenwerden. Unter der gekonnten Moderation von Fabienne Jahnke (9a), Leonie Käßhöfer und Florian Magnucki (10. Klasse) gestalteten die Schüler die Feier mit Tanzeinlagen, Sketchen und einem reichhaltigen Büfett. Anrührend waren die Worte der Klassensprecher Lea Diemer und Mirac Kocer von der 9a, Melisa Wagensommer und Amir Gholami (9b) sowie Daniel Bender und Jasmin Line (Klasse 10), als sie den Lehrern dafür dankten, dass sie es mit ihnen „ausgehalten hatten“, und von der Leimbachtalschule als „einer wahren Schule zum Wohlfühlen“ sprachen.
Die Elternbeiratsvorsitzende Ines Seidel gab den Schülern mit auf den Weg: „Ein Lebensabschnitt ist zu Ende, ein neuer kann beginnen. Mögen eure Träume und Wünsche in Erfüllung gehen.“
Text: Anton Ottmann; Bilder Helmut Pfeiffer