Einweihung der Dielheimer Leimbachtalschule – Sanierung und Umbau kosteten insgesamt rund 15 Millionen Euro
RNZ vom 26.06.2023, von Sebastian Lerche, Photos Helmut Pfeifer
Was machen die denn da, Bürgermeister, Architekt und Rektor? Das fragte sich die Theater-AG der Dielheimer Leimbachtalschule beim heiteren Auftakt zur Einweihung des sanierten und erweiterten Gebäudes. „Der Bürgermeister hat ganz viel Geld für die Schule ausgegeben“, stellten die jungen Schauspielerinnen und Schauspieler mit Blick auf Thomas Glasbrenner fest. „Ist er reich?“ – „Wahrscheinlich nicht mehr.“
Sie lobten auch das Team um Architekt Armin Wolf von „Jöllenbeck und Wolf“ aus Walldorf als „ganz schön klug“, stamme von den Fachleuten doch die Grundlage für die Umgestaltung. Die Kinder drückten zudem per Wink mit dem Zaunpfahl ihre Vorfreude auf einen ebenso schön gestalteten Schulhof aus.
Ratlos war die Theater-Gruppe, was Rektor Patrick Merz eigentlich macht: „Aber er hat ein Herz für Kinder.“ Sie betonte auch, was die Festredner später unterstrichen: Wer am wichtigsten ist, das sind „wir Schüler und Schülerinnen“.
Viele hundert Besucher hatten sich im Atrium versammelt, um rund ein Jahr nach dem Wiedereinzug – das letzte Außengerüst war erst vor wenigen Tagen abgebaut worden – mit der Schule zu feiern. Der große Schülerchor mit einigen starken Solostimmen unterhielt das Publikum mit mitreißenden Liedern.
Um die Kinder und Jugendlichen „dreht sich alles“, betonte Bürgermeister Glasbrenner: „Für euch haben wir geschaut, dass ihr eine tolle Schule bekommt – und es hat sich gelohnt.“ Mit das größte und wichtigste Bauprojekt der Gemeinde jemals könne nichts Besserem dienen als der Bildung – deren Bedeutung konnte er nicht genug hervorheben.
„Alle können sich hier wohlfühlen“, meinte Glasbrenner, Lehrkräfte ebenso wie Schülerinnen und Schüler. Technische Ausstattung, digitale Medien, Labors, Räume für Theatergruppe, Chor, Orchester und andere Aktivitäten, zusätzlich zu Klassenzimmern und Freizeiträumen: „So eine ansprechende Umgebung wirkt sich günstig auf die Motivation aus.“
Herzlich gratulierte Schulamtsdirektor Endrik Ebel zu dieser Schule, die dank eines offensichtlich immensen Aufwands gewiss zukunftssicher sei. Einen zufriedenen Blick in die lebhafte Menge im Atrium warf Architekt Wolf: „So haben wir uns das gewünscht.“ Er blickte zurück auf den „langen, steinigen, mitunter auch schmerzhaften Weg“ der vergangenen sechseinhalb Jahre vom Start der Abstimmungen und Planungen bis zur fertigen Schule. Zu den Schülerinnen, Schülern und Lehrkräften sagte er: „Für euch haben wir das sehr gerne getan.“
Er lobte den Einsatz aller Beteiligten, insbesondere seiner Kolleginnen Elke Kirsch und Sabine Zeitler. Es sei kein Zufall, dass der Umbau trotz Pandemie und Preissteigerungen im Kostenrahmen sei, „eine Punktlandung“. Wolf wünschte alles Gute und dass eine Schule entstanden sei, „in die ihr gerne geht und an die ihr euch gerne zurückerinnert“, in der die Lehrkräfte gut arbeiten könnten und die den Eltern die Sicherheit gebe, dass die Kinder gut aufgehoben seien.
Nach RNZ-Informationen waren es reine Baukosten von rund zehn Millionen Euro, Planungskosten von mehr als zwei Millionen und das Ausweichquartier in Containermodulen für 2,5 Millionen Euro. Neue Ausstattung wurde für mehr als 500 000 Euro angeschafft.
Auf eine „kräftezehrende Zeit“ blickte Rektor Merz zurück, nannte gerade die schwierige Auslagerung des Unterrichts für 40 Lehrkräfte und 20 Klassen mit über 500 Kindern ins Modulquartier. Die neue Schule biete „viel Licht und Raum“, erfülle heutige Ansprüche und habe das Potenzial, auf künftige Entwicklungen zu reagieren. Dass das individuelle Lernen unterstützt werde, sei wertvoll.
Leider musste Patrick Merz auch zwei Wermutstropfen nennen. Durch die steigenden Schülerzahlen habe bereits ein Fachraum in ein Klassenzimmer umgewandelt werden müssen – was das Verwirklichen des pädagogischen Konzepts einschränkt. Und Außenklassen der Wieslocher Tom-Mutters-Schule, durch die deren Kinder mit Behinderung früher in den Schulalltag einbezogen wurden, seien auch nicht mehr möglich.
Präsente gingen herum, zunächst vom Bürgermeister an die Schule, der Rektor überreichte T-Shirts der Schule und Wieslochs Bürgermeister Ludwig Sauer hatte einen Gutschein für einen Feldahorn mitgebracht. Den Segen für die Schule und alle, die dort ein- und ausgehen, sprachen Pfarrerin Regina Sorg und Diakon Matthias Flender von der evangelischen Kirchengemeinde und Kooperator Stefan Schaaf von der katholischen Seelsorgeeinheit.
Danach gab es Gelegenheit, bei Besichtigungen und Mitmachaktionen zu erleben, was sich alles in der Leimbachtalschule verändert hat.