Schüler aus Östringen brachten Dielheimer Jugendlichen lebensrettende Fähigkeiten bei – „Super Erfahrung“ für alle
Mit Musik fanden die Jugendlichen schnell den richtigen Herzmassage-Rhythmus.
„Alle waren total interessiert und haben super mitgemacht“, freuten sich Luis Schäfer, Florian Merz und Ilyano Basciano. Die Neuntklässler aus Östringen hatten an der Dielheimer Leimbachtalschule einen erfolgreichen Erste-Hilfe-Kurs gegeben, frei nach dem Motto „Prüfen, rufen, drücken – so einfach geht Erste Hilfe“.
Das Leibniz-Gymnasium Östringen ist sehr engagiert in der Initiative „Löwen retten Leben – In Baden-Württemberg macht Wiederbelebung Schule“. Damit stellt das Land den Schulen seit 2015 nach einer Schulung ein komplettes Paket mit „Übungsphantom“ genannten lebensechten Puppen und Zubehör zur Verfügung. Voraussetzung ist, dass an der Schule eine Lehrkraft einen entsprechenden Trainerkurs belegt hat und dadurch die Schüler instruieren und begleiten kann.
Inzwischen hat das Leibniz-Gymnasium eine große Zahl ausgebildeter Schülersanitäter, die in kleinen Projekten ihr Wissen an Klassen weitergeben und praxisnah an Erste-Hilfe-Maßnahmen heranführen. Das Team der Leimbachtalschule hatte, davon inspiriert, die Idee, sich eine „Ersthelfergruppe“ aus Östringen zu leihen. Die Dielheimer Schule selbst ist ebenfalls Projektschule, wie Rektor Patrick Merz informierte: Bedingt durch die Coronakrise, den aufwendigen Schulumbau und anderes mehr fehlte aber bisher ein neuer Impuls, um hier wieder die Begeisterung bei den Schülerinnen und Schülern zu entfachen.
Nachdem sie das Projekt in Östringen erfolgreich abgeschlossen hatten, waren Luis, Florian und Ilyano bereit, zwei sechste Klassen der Leimbachtalschule unter ihre Fittiche zu nehmen: Grundlagen der Basisreanimation, also der Wiederbelebung beispielsweise nach einem Unfall oder einem Herz-Kreislauf-Stillstand, wurden aufgezeigt und es gab reichlich Gelegenheit, das Gelernte praktisch anzuwenden. „Eine super Erfahrung, dies auch mal außerhalb der eigenen Schule aufzuzeigen“, sagten die drei Jungs nach der „Arbeit“ mit einer der beiden Klassen.
Mit Hilfe von Übungspuppen und unter Anleitung der drei Neuntklässler des Leibniz-Gymnasiums konnten die Dielheimer Jugendlichen praktisch üben, wie man sich im Notfall sinnvoll und richtig verhält. Alle Beteiligten waren hoch motiviert und hatten mit musikalischer Unterstützung, um den richtigen Rhythmus bei der Herzdruckmassage zu halten, viel Spaß. Die Jugendlichen lernten so nicht nur wichtige lebensrettende Fähigkeiten, sondern schärften auch ihr Bewusstsein für die Bedeutung eines sachkundigen Eingreifens, wenn ein Leben in Gefahr ist.
„In einer Zeit, in der die Bedeutung der Ersten Hilfe oft unterschätzt wird, ist das Projekt in den sechsten Klassen der Leimbachtalschule in Kooperation mit dem Leibniz-Gymnasium ein gelungenes Beispiel, wie junge Menschen die Welt mitverändern und Leben retten können“, so Birgit Appenzeller, die schulische Projektverantwortliche der Leimbachtalschule.
Nach der erfolgreichen Umsetzung soll dies nicht da letzte Mal sein, dass sich die beiden Schulen im Bereich „Löwen retten Leben“ austauschen und Kooperationsideen entwickeln. Und: Der Impuls zeigte umgehend Wirkung. Eine große Zahl an Sechstklässlern will sich im neuen Schuljahr als Schülersanitäter ausbilden lassen.
Die „stabile Seitenlage“ gehörte zu den Lektionen in Erster Hilfe, die Neuntklässler des Leibniz-Gymnasiums Östringen an der Dielheimer Leimbachtalschule vermittelten.
RNZ vom 13.07.2023, Fotos: Pfeifer