Frittierter Fisch findet reißenden Absatz


Gedämpfter Fisch geht dagegen kaum – Schulen besuchten ihren Mensa-Caterer in Malsch

Seit acht Jahren ist die Metzgerei Beichel aus Malsch im Catering für Schulen und Kindergärten tätig. Derzeit beliefern Robert Beichel und sein Team von Montag bis Freitag täglich die Brunnenbergschule Malschenberg, den Franziskus-Kindergarten Malsch und die Leimbachtalschule Dielheim. Den „Tag der Schulverpflegung“ der Deutschen Gesellschaft für Ernährung, Sektion Baden-Württemberg nahmen Vertreter der Schulen als Anlass, Beichel beim Kochen mal „in die Töpfe zu schauen“.

Rektorin Christina Pochodzalla aus Malschenberg brachte ihre Kollegin von der Mensaausgabe, Monika Oestringer, mit, während Rektor Patrick Merz aus Dielheim mit der Elternbeiratsvorsitzenden Martina Messer, Schülersprecherin Laura Schmidthäusler und Schulsekrätarin Ingrid Kölbl vor Ort war. Die Schulsekretärinnen wickeln vorwiegend die Bestellvorgänge und Weitergabe der Bestellungen an die Schulmensen ab.

„Es ist schwierig, die Balance zwischen den Ansprüchen an gesunde und ausgewogene Ernährung und den Wünschen der Kinder und Jugendlichen zu finden“, sagte Robert Beichel. Grundsätzlich gibt es an beiden Schulen dreimal in der Woche Gerichte mit Fleisch und zweimal fleischlose Gerichte, zusätzlich möglichst einmal auch ein Gericht mit Fisch. Generell haben die Schüler die Möglichkeit, auch immer fleischlos zu essen, oder erhalten eine schweinefleischfreie Alternative.

Sehr schnell hat sich gezeigt, was die Kinder „lieben“ und was liegen bleibt. Frittierter Fisch findet reißenden Absatz, gedämpfter Fisch geht schlecht. „Mein Ziel ist die Ausgewogenheit, aber auch, dass wenig zurückgeht. Denn alles, was liegen bleibt, muss entsorgt werden.“ Robert Beichel versucht auch, immer neue Wege zu gehen und Ideen und Wünsche der Kinder aufzugreifen. Seit einigen Wochen wird vermehrt „Frischkost“ mit angeboten. „Das kommt sehr gut an, das bauen wir aus“, so Beichel. Ein „Renner“ sind Pizza und Pfannkuchen. „Spaghetti gehen ebenfalls immer gut“, so Beichel.

Das Team um Robert Beichel stellt die Fonds für Soßen und Suppen grundsätzlich selbst her. Die Zugabe von Zusatzstoffen beschränkt sich auf das absolut Notwendigste, bei Fertigprodukten beschränkt es sich auf Soßenbinder oder Dinge, die der „Kunde“ verlangt. So kam das selbstgestampfte Kartoffelpüree bei den Kindern einfach nicht an. „Hier sind die Kinder durch Fertigprodukte geschmacklich schon so ’erzogen’, dass ich schweren Herzens umgestiegen bin“, so Beichel.

Die Qualität spielt für Beichel aber generell eine besondere Rolle. So wird nur Fleisch für das Mittagessen verwendet, das auch in den Verkauf der Metzgerei kommt. „Ich kann bis zum Hof, auf dem das Tier lebte, den Weg zurückverfolgen. Hier ist mir der regionale Gedanke sehr wichtig“, so Beichel. Gemüse kommt bevorzugt aus der Pfalz. Kartoffeln werden bereits geschält geliefert, „das schaffen wir zeitlich einfach sonst nicht“. Auch beim Obst und Gemüse hat Beichel seinen festen Händler. Je nach Saison ist es allerdings unausweichlich, auch auf Gefrierprodukte auszuweichen oder Obstsalat mit Dosenobst zu ergänzen.

Warum haben sich die Schulen für Beichel als Lieferanten entschieden? „Neben dem kurzen Transportweg sind es insbesondere die enorme Flexibilität und die Frische, die Beichel als erstklassigen Mensapartner ausmachen“, so Patrick Merz und Christina Pochodzalla einstimmig. Das Essen wird morgens frisch gekocht und kommt in Warmhaltebehältern direkt in die Mensa. Dort kann es offen ausgegeben werden. Robert Beichel reagiert laut den Schulleitern auf die Rückmeldungen der Kinder immer sehr prompt. Kommt etwas nicht an, verschwindet es vom Essensplan. Außerdem biete Beichel eine ansprechende Abwechslung. Eine Anregung nahm er dann auch beim Besuch gleich auf. Laura Schmidthäusler bat darum, an „vegetarischen Tagen“ doch wenigstens zwei Alternativen aufzunehmen, der Caterer sagte das zu.

Caterer Beichel
Caterer Beichel