Besuch der KZ-Gedenkstätte Mannheim – Sandhofen


Im Februar besuchte die Klasse 9a der Leimbachtalschule Dielheim die KZ-Gedenkstätte in Mannheim-Sandhofen. Im Rahmen des Unterrichts beschäftigen wir uns näher mit der grausamen Vergangenheit des Nationalsozialismus.
Wir wurden von Herrn Marco Brenneisen vom Verein „KZ Gedenkstätte Sandhofen e.V.“ an der Haltestelle abgeholt. Er erzählte uns etwas über die polnischen Häftlinge die am ehemaligen Bahnhof in Sandhofen ankamen. Zusammen machten wir uns auf den Weg zur KZ-Gedenkstätte – teilweise denselben Weg, den die Inhaftierten täglich zu ihrer Arbeitsstätte zurücklegen mussten, bekleidet mit dünnem Stoff zu jeder Jahreszeit. Da es an diesem Tag ebenfalls kalt war und wir froren, konnten wir uns sehr eindrücklich ausmalen, welchen Zuständen die Häftlinge ausgesetzt waren. 1060 Häftlinge waren im Außenlager Natzweiler in Sandhofen gefangen, im Kern des Stadtteils Sandhofen, umgeben von Wohnhäusern.
An der Gedenkstätte angekommen, einem Schulgebäude, welches zur Zeit des Nationalsozialismus als Außenlager genutzt wurde, zeigte uns Herr Brenneisen den Außenbereich. Der heutige Schulhof war Sammelplatz der Häftlinge. Auf dem selben Schulhof wurde ebenfalls ein Häftling hingerichtete, der es gewagt hatte ein Stück Brot anzunehmen. Umgeben von Wohnhäusern und Spielplatz wirkte diese Hinrichtung unfassbar und unwirklich.
In der Gedenkstätte zeigte uns Marco Brenneisen die Gedenktafel, auf welcher namentlich alle Häftlinge aufgelistet waren. Uns wurde erzählt, dass die Menschen Warschauer Aufständische gewesen sind, die nach Sandhofen verschleppt und als Häftlinge zur Zwangsarbeit bei den Unternehmen Daimler-Benz, BBC (heute ABB) und Lanz (heute John Deere) eingesetzt worden waren.
Danach gingen wir in die Ausstellung, in der wir eine Führung erhielten, die uns viele grausame Fakten und Informationen zur damaligen Zeit lieferten. Außerdem konnte man in der Gedenkstätte auch ein Exemplar der Häftlingskleidung, die sehr dünn war und die die Häftlinge zu jeder Jahreszeit, sowohl Sommer als auch Winter, tragen mussten, betrachten. Unter anderem wurde uns auch mitgeteilt, wie sich die Häftlinge ernähren mussten und welchen strengen und kraftraubenden Tages- bzw. Wochenplan sie einzuhalten hatten.
Zuletzt konnten wir einen Dokumentarfilm schauen, der Interviews mit ehemaligen Häftlingen zeigte. Dies brachte und noch einmal eindrücklich die grauenvollen Taten und die traumatischen Erlebnisse der Zwangsarbeiter näher.
Insgesamt war es eine sehr traurige aber ungemein lehrreiche Erkundung, die uns ermahnt das Vergangene nicht zu vergessen.