Spieler der Rhein-Neckar Löwen unterstützten die Leimbachtalschule im Kampf gegen Rassismus
„Gegen Rassismus und für ein tolerantes Miteinander einzutreten, ist heute das Gebot der Stunde.“ Mit diesem Satz traf der Dielheimer Bürgermeister Thomas Glasbrenner das Motto der Veranstaltung in der Leimbachtalschule ganz genau. Die beiden Spieler der Rhein-Neckar Löwen, Tim Ganz und Mads Mensah, sowie Karsten Krämer (Marketing) waren gekommen, um zusammen mit den Schülern das Projekt „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ voranzubringen. Das ist eine Initiative, die Diskriminierung und Rassismus auf Schulhöfen bekämpfen möchte und deswegen von Zeit zu Zeit neue Aktionen ins Leben ruft. So auch in der Leimbachtalschule, die sich immer wieder mit den wichtigen Themen Rassismus und Diskriminierung beschäftigt und zu Diskussionen anregt.
Wochenlang hatten sich die Schüler mit dem Thema „Was ist ein Held“ beschäftigt und Antworten darauf gesucht. Die besten Ergebnisse wurden in einem Video vorgestellt und die Spieler der Rhein-Neckar Löwen zu dem Thema interviewt. Die Lehrer Alicia Bugla und Camillo Kubotsch hatten ein Event organisiert, das sich an den Ideen von „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“, des größten Schulnetzwerks Deutschlands, orientiert. Begonnen wurde mit einem Musikvortrag einiger Schüler mit dem Lied „Aufstehen, aufeinander zugehen“, das sich nahtlos in die Thematik einreihte.
„Wir haben hier an unserer Schule Kinder aus über 20 Nationen. Konflikte sind da Teil des Lebens miteinander“, stellte Rektor Patrick Merz in seiner anschließenden Rede fest. Auch „Fake News“ seien ein großes Thema, besonders wenn sie sich gegen eine bestimmte Person richten. „In solchen Situationen müssen wir helfen. Wir stellen uns dagegen, Menschen aufgrund ihrer Herkunft, ihres Geschlechts, ihrer Größe oder ihres Alters, ihrer sexuellen Neigung, aufgrund einer Behinderung, ihrer Hautfarbe oder ihres Glaubens zu diskriminieren“, machte Merz Mut und rief zu Toleranz und Offenheit an der Schule ganz im Sinne von „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ auf.
Nach der kurzen Rede des Schulleiters stellte die SMV durch die Schülersprecherin und eine Klassensprecherin das Video vor, in dem die besten Aussagen der Kinder zum Thema „Was ist ein Held“ dargestellt waren. Hier nannten die Kinder als Helden Menschen, die anderen helfen, sich für die Umwelt einsetzen, andere nicht ausgrenzen und sie so akzeptieren wie sie sind. Besonders präsent bei diesem Thema waren aber Freunde und Familie, die oft als Stütze im Leben und Hilfe in schwierigen Situationen bezeichnet wurden. Besonders dem letzten Punkt schlossen sich im Interview auch Mads Mensah und Tim Ganz an. Mensah betonte außerdem: „Wegschauen ist einfach. Man sollte aber hingehen und helfen, wann immer man kann.“ Ganz sagte: „Es kann auch schwer sein zu helfen, aber trotzdem ist es nötig.“ In der Löwen-Mannschaft gebe es „zum Glück“ keinerlei Rassismus, brachte es Mensah auf den Punkt.
In seiner Rede nach dem Interview zeigte sich Bürgermeister Thomas Glasbrenner ob der Arbeit der Schüler, Lehrer und Spieler beeindruckt: „Gerade heute, wo wir so oft von rassistischen Pöbeleien und Übergriffen hören müssen, ist so ein Signal von großer Bedeutung. Dieser Einsatz verdient große Anerkennung und ich freue mich, das bemerkenswerte Engagement würdigen zu können.“
Das Highlight für die „Gewinner“ des kleinen Wettbewerbs rund um „Was ist ein Held“ kam allerdings erst noch. Sie hatten nämlich das Vergnügen, mit den beiden Handball-Profis ein Training absolvieren zu können. Gegen Ende sagte Patrick Merz noch im Interview mit der RNZ, auf die Frage, was denn für ihn ein Held sei: „Eigentlich jeder der nicht wegschaut.“
Die Rhein-Neckar Löwen sind seit 2016 Projetpaten der Leimbachtalschule.
Impulse für das Projekt fand die Schule unter https://schule-ohne-rassismus-bw.de/content/wer-ist-das-fuer-dich.
Autor: Maximilian Hofer, mit freundlicher Genehmigung der Rhein-Neckar-Zeitung.