Dielheim. Das größte Bauprojekt in der Geschichte der Gemeinde Dielheim ist die Kernsanierung der Leimbachtalschule. Die Maßnahme soll wahrscheinlich zwölf Millionen Euro kosten. Für die Miete der Container werden noch einmal 2,5 Millionen Euro berechnet. In diesen Containern werden aktuell 440 Schüler von 35 Lehrern unterrichtet. Die BAZ sprach mit Konrektorin Beate Ringel über den Umzug in die Container und über ihre Wünsche für das neue Schulgebäude.
Wann wurde bekannt gegeben, dass durch die Sanierung ein Umzug in die Container notwendig ist?
Mit dem Moment der Entscheidung, dass die Schule kernsaniert wird, aber nicht neu gebaut, war klar, dass ein Ausweichquartier notwendig ist. Im Laufe der Zeit wurde dann auch deutlich, dass ein Umbau im laufenden Betrieb nicht möglich ist, so dass die Komplettauslagerung anstand. Durch die Menge an Räumen, hat sich die Gemeinde entschlossen, den Unterricht in Technik, NWT(Naturwissenschaft und Technik) und – wenn es um die Küchenbenutzung geht – AES (Alltagskultur, Ernährung, Soziales) nach Rauenberg auszulagern, um die dort noch vorhandenen Räumlichkeiten zu nutzen. Das heißt, es pendeln regelmäßig SchülerInnen mit den entsprechenden begleitenden Lehrern nach Rauenberg und nutzen dort die Küche und den Technikraum. Der Umzug war lange geplant, intensivierte sich dann im letzten Jahr und wurde dann aber doch durch viele Kleinigkeiten eine intensive Vorbereitungszeit.
Wie schwer fiel der Umzug in die Container und wie war die Reaktion der Schüler?
Wir haben sehr früh mit der Gemeinde geklärt, was wir an Raumbedarf haben, was weitmöglichst auch berücksichtigt wurde. Gleichzeitig haben wir uns soweit als möglich auch eingeschränkt, denn es war klar, dass die Umbauzeit auch eine Kompromisszeit werden wird. Die Kollegen haben sehr frühzeitig begonnen, auszusortieren und zu packen – wobei die letzte Woche vor den Herbstferien schon die Mammutwoche wurde. Insgesamt wurden mehr als 1400 Umzugskarton gepackt und beschriftet. Hier sind wir sehr dankbar, dass durch das große Engagement der Lehrkräfte beim „Zupacken“ und Umsetzen des Umzugs dieser letztendlich erst möglich wurde. Geholfen hat hier auch die effektive Zusammenarbeit mit der Umzugsfirma und den Ansprechpartnern bei der Gemeinde. Die Schüler selbst fanden es eher spannend, diesen Umzug zu begleiten, zu packen und teilweise auch ihre persönlichen Dinge in den bereits stehenden Containerbau umzuziehen, bzw. am ersten Tag nach den Herbstferien ihr Zimmer wieder zu IHREM Zimmer werden zu lassen. Die Grundschulkollegen, aber auch viele Sekundarstufenkollegen hatten bereits in den Ferien vieles vorgerichtet und die neuen Zimmer vorbereitet.
Muss man sich in den Containern von nun an mit dem Unterrichten einschränken?
Die Räumlichkeiten der GS sind etwas beengter, aber durch den Zuschnitt der Container ist es machbar, Gewohntes auch hier stattfinden zu lassen. Fachräume werden fast alle mit einem anderen Fachbereich geteilt, was etwas mehr Absprachen fordert. Im Moment genießen wir es noch, dass wir für das kommende Jahr Klassenzimmer für mindestens 2 neue Klassen vorhalten, die als Ausweichräume genutzt werden können. Nächstes Schuljahr wird alles etwas enger zugehen. Eines bleibt aber gleich: Es gibt weiterhin guten Unterricht.
Gab es während des Umzugs auch Zeit zum Ausmisten?
Ausgemistet haben wir bereits heftig im Vorfeld und noch einmal sehr intensiv beim Packen. Der eine oder andere Wert- und Abfallcontainer wurde dadurch gefüllt.
Was wünschen Sie sich für das neue Schulgebäude?
Wir freuen uns auf ein helles, neu geordnetes Schulgebäude, was den pädagogischen Anforderungen besser gerecht wird, als das alte, das medial ganz anders ausgestattet sein wird, so dass wir auch hier auf neuerem Stand unterrichten können und das neben Klassenzimmern in passender Größe auch Intensivräume, die für die Arbeit der Gemeinschaftsschule notwendig sind, zur Verfügung stehen.
Wann können Sie die neuen Räume beziehen?
Geplant ist ein Bauzeitraum von 2 Jahren. Wir sind optimistisch.
Auszug aus der BAZ-Ausgabe 6310 (Christina Rink)