Alexandra Janson, Therapeutin und Supervisorin zu Gast beim gemeinsamen Informationsabend der VHS südliche Bergstraße und des Fördervereins der Leimbachtalschule Dielheim
Dass das Thema „Erziehung“ spannend und interessant sein kann, zeigte Alexandra Janson an einem Informationsabend in der gut gefüllten Aula der Leimbachtalschule. Kinder beim Heranwachsen zu begleiten stellt Eltern immer wieder vor Herausforderungen. Daraus ergeben sich für Eltern viele Fragestellungen, manchmal auch Zweifel am eigenen Verhalten. „Kinder sind in ihrer Beziehung zu den Erziehenden allerdings abhängig vom Schutz und der Vermittlung von Geborgenheit der Eltern“, so Alexandra Janson. „Dies ist“, so stellte sie heraus, „ein ganz zentraler Unterschied zu der partnerschaftlichen Beziehung zwischen Erwachsenen“.
Kinder haben das Grundbedürfnis die Erziehenden zu prüfen, ob deren Fähigkeit, sie zu beschützen und anzuleiten, den wachsenden Fähigkeiten des Kindes entspricht. Besonders spürbar für Eltern ist dies vor und während großer Entwicklungsphasen. Hier prüfen Kinder sehr heftig, ob die Erziehenden genug Sicherheit und Schutz bieten.
Wie können sich aber Kinder in ihrer kindlichen Entwicklung gut entfalten, was brauchen Sie von den Erziehenden dazu?
Alexandra Janson bietet keine Patentrezepte. „Dazu ist Erziehung zu komplex und von zu vielen verschiedenen Faktoren abhängig“. Trotzdem gibt es einige Grundgedanken, die das Gelingen ermöglichen.
So kann dies zum Beispiel gut gelingen, wenn der Erziehende dem Kind entsprechend seines Entwicklungsstandes einen Handlungsrahmen vorgibt, der die Selbständigkeit des Kindes fördert. Diese Gedanken formulierte schon Maria Montesori mit dem markanten Satz „Hilf mir, es selbst zu tun“. Auch für Alexandra Janson eine zentrale Aussage in der Erziehung, gerade in den schwierigen Entwicklungsphasen.
Das Kind prüft hier die Standhaftigkeit, Sicherheit, Stärke, Verlässlichkeit des Erziehenden. Es versucht, gegen die Vorgaben zu verstoßen oder mit verschiedenstem Trotzverhalten Widerstand zu leisten. Situationen, die auch die Anwesenden kannten und beschäftigten, so dass hier auch viele Nachfragen aus dem Publikum kamen. Wie damit umgehen, wie den Kindern in diesen so wichtigen Phasen begegnen?
„Hält der Erwachsene den Widerstand aus“, so Janson, „und zwingt das Kind zum Erfolgserlebnis, so fühlt sich das Kind sicher“. Auch Frust, Langeweile oder Enttäuschungen auszuhalten, müssen und können gelernt werden. Eine „Friede – Freude – Eierkuchen – Pädagogik“ oder sogenannte „Curling-Parents“, die ihren Kindern alle Steine aus dem Weg räumen, ermöglichen dem Kind nicht die eigene Entwicklung zu innerer Stärke.
Ein wichtiger Bestandteil der Erziehung ist, die Kinder auch auf unangenehme Erfahrungen und das Aushalten von negativen Emotionen vorzubereiten. „Entscheidest du dich für Kinder, entscheidest du dich für Konflikte“, so Janson. Die Grundlage für eine gesunde kindliche Entwicklung ist ein positiver Leitungsstil der Eltern in liebevoller Klarheit und verlässlicher Begleitung.
Ein Abend an dem es Alexandra Janson gelang Anregungen, Impulse, und Denkanstöße zu geben und gleichzeitig individuelle Lösungswege aufzuzeigen. Der Abend hat gezeigt, wie sehr der Austausch zum Thema Erziehung wichtig für Eltern ist.