Medien machen Schule – der richtige Umgang mit neuen Medien muss geübt sein


Dielheim. Medien sind mittlerweile nicht mehr aus unserem Alltag wegzudenken und erhalten immer größere Bedeutung. Doch wie gehe ich sicher und vernünftig mit ihnen um? Wie verhalte ich mich im Internet „korrekt“? Um sich darüber mit Eltern und Experten auszutauschen, luden die 5. Klassen in Verbindung mit ihrem 2. Elternabend Herrn Haschler vom Chaos Computerclub ein, der Eltern, Lehrern und Schülern wichtige Regeln und Tipps an die Hand geben konnte um im Austausch viele brennende Fragen beantworten konnte. Falls doch noch Fragen offen sind oder sich neue ergeben, gab er den Tipp, dass man ganz viele Informationen auf der Webseite www.klicksafe.de finden kann. Eltern können sich auch zusammen mit ihren Kindern die Webseite anschauen und so ins Gespräch kommen. Denn das wichtigste im Umgang mit neuen Medien, so Haschler, sei die Kommunikation über die Tätigkeiten und Inhalte der Internetnutzung von Kindern mit ihren Eltern. So könne man die Chance, dass ein Fehlverhalten auftritt, minimieren. Laut der neuesten JIM-Studie, die über das (Multi-)Media-Verhalten von Jugendlichen informiert, haben über die Hälfte der Kinder im Alter von 12-13 Jahren ein Handy zuhause und verbringen durchschnittlich 3 Stunden pro Tag am Handy. Besonders attraktiv seien für diese Altersgruppe Apps wie Snapchat und Instagram, um andere am eigenen Leben teilhaben zu lassen und sich selbst darzustellen.

Auch Apps wie WhatsApp und dergleichen spielen für Kinder und Jugendliche eine große Rolle, da sie dadurch das Gefühl haben, zu einer Gruppe zu gehören und mit ihren Freunden in Kontakt zu sein. Ebenso nutzen viele Kinder und Jugendliche Spiele zur Unterhaltung und Freizeitbeschäftigung. Wichtig für die Eltern sei es dabei, darüber Bescheid zu wissen, welche Apps ihre Kinder benutzen und sich diese anzuschauen. Sie sollten sich ein Bild von den Apps machen und ihren Kindern helfen, den richtigen Umgang damit zu erlernen, indem sie ein offenes Ohr haben und in das Handy der Kinder reinschauen, falls den Kindern etwas komisch vorkommt oder es Probleme gibt. So ist es zum Beispiel wichtig, mit dem Kind bei Erhalt von Kettenbriefen darüber zu sprechen oder zu wissen, dass das Kind mit jemand anderem darüber spricht und es zu begleiten, bis das Problem gelöst ist.

Ebenso sollte man mit dem Kind darüber reden, falls es aus Gruppenchats ausgegrenzt wird oder in Gruppenchats bloßgestellt wird. Auch wenn es über das Internet zu Beleidigungen kommt und das Kind beleidigt wird oder andere Kinder über das Internet beleidigt hat, sollten die Eltern unbedingt das Gespräch mit ihrem Kind suchen. Falls das Problem nicht gelöst werden kann, können sie sich an die Schule oder in extremen Fällen an die Polizei wenden. Wichtig ist es zu wissen, dass alles, was einmal im Internet war, eine enorme Reichweite und Beständigkeit hat. Es ist für Kinder oft gar nicht abzuschätzen, wie viele Menschen letztlich davon wissen, was sie online gestellt haben, und dass es auch noch nach Jahren gespeichert ist. Hierbei müssen Eltern für ihre Kinder Berater sein und  ihnen dies erklären. Zu der Frage, ob es sinnvoll sei, eine Internetsperre einzurichten, erklärte Haschler, dass es nicht gewinnbringend sei, den „Teich Internet“ abzusperren, in der Hoffnung, dass die Kinder ihn nicht betreten, sondern vielmehr wichtig ist, die Kinder „schwimmfähig zu machen“, um mit dem Internet umgehen zu können. 10 Tipps zum Verhalten im Internet sind unter der Webseite www.juuuport.de zu finden. Auch gibt es für verschiedene Probleme Erklärfilme, damit den Kindern klar wird, welches Verhalten welche Wirkung hat. Diese findet man unter www.klicksafe.de und sollten auf jeden Fall von den Eltern mit den Kindern zusammen geschaut und besprochen werden. So können sich auch Anlässe finden, um über verschiedene Probleme und Verhaltensweisen zu sprechen und darüber zu diskutieren. Die Eltern sollten sich bewusst sein, dass sie eine große Vorbildfunktion haben und ihr eigenes Smartphone-Verhalten einmal kritisch beobachten: Nutze ich das Handy während ich Auto fahre oder stelle ich Bilder von meinen Kindern ins Internet? Habe ich auch Zeiten am Tag, an denen ich mein Handy weglege und könnte man solche handyfreien Zeiten vielleicht mit allen Familienmitgliedern verbindlich vereinbaren? Ist es mir eventuell wichtig, Vereinbarungen in Bezug auf Dauer der Handynutzung und verwendete Apps in einem Handyvertrag festzuhalten, den ich mit meinem Kind zusammen aufsetze und unterschreibe? Denn  letztendlich sind die Eltern für das, was ihre Kinder machen, verantwortlich, sofern die Kinder minderjährig sind, und werden zur Verantwortung gezogen. Wie ein Mediennutzungsvertrag aussehen könnte, kann man sich auf der Internetseite www.mediennutzungsvertrag.de anschauen. Falls die Handynutzung Überhand nimmt und die Leistungen in der Schule darunter leiden, könnte man sich überlegen, Konsequenzen folgen zu lassen wie z.B. eine kürzere Handy- oder PC-Nutzung. Ziel und Anliegen des Abends und Projekts war es, die Kinder im Internet zu schützen und sie über das Verhalten im Internet aufzuklären sowie ihnen einen verantwortungsvollen Umgang mit neuen Medien aufzuzeigen. Dazu erarbeitete Herr Haschler im Anschluss mit den Schülerinnen und Schülern der 5. Klassen noch einmal wichtige Verhaltensweisen und Regeln und gab ihnen Tipps zu konkreten Situationen und Fragen.

Unterstützt wurde die Umsetzung durch die Raiffeisen Privatbank eG, Wiesloch-Baiertal. Hierfür herzlichen Dank!