Nach dem Start ist vor dem Start


Die ersten Schüler sind wieder im Unterricht – Vorbereitungen für die nächsten Klassen laufen, Unterstützung durch Hopp Foundation

Die erste Schulwoche im Präsenzunterricht unter den „Corona-Bestimmungen“ liegt hinter den 9. Klassen. „Ich bin froh, dass wir wieder da sind,“ so Chiara bei ihrem ersten Schritt ins Schulgebäude nach vielen Wochen.
Die Landesregierung Baden-Württemberg hatte ja in einer entsprechenden Verordnung den Unterrichtsstart unter besonderen Bedingungen für die Sekundarstufe I ausschließlich den Klassenstufen 9 und 10 der Hauptschulen, Werkrealschulen, Realschulen und Gemeinschaftsschulen vorbehalten.
Wie muss man sich den Unterricht nun vorstellen? Aus zwei Klassen wurden vier Gruppen mit durchschnittlich 12 bis 15 Schülerinnen und Schülern. Da insbesondere der nahestehende Abschluss im Fokus steht, haben die Klassen jeweils 6 Stunden Deutsch, Mathe und Englisch in der Woche. Schüler und Schülerinnen mit dem Ziel des Realschulabschlusses zusätzlich 4 Stunden Französisch bzw. 2 Stunden in Ihrem Wahlfach.
Ergänzend wird die Schule in den nächsten beiden Wochen noch kompakte Angebote im Bereich Geschichte und Gemeinschaftskunde anbieten. „Den Fachlehrern war es wichtig auch hier noch zentrale Themenbereiche im Präsenzunterricht abzuschließen. Wir sollten keine Schülerinnen und Schüler, deren geschichtliches Wissen mit dem 1. Weltkrieg endet, am Ende des Jahres mit einem Abschluss entlassen“, so Rektor Patrick Merz. „Wir haben im Moment glücklicherweise die Möglichkeit unter den gegebenen Bedingungen dies umzusetzen.“

Wie hat sich der Schulalltag nun verändert? „Die Schülerinnen und Schüler tragen mit dem Zutritt ins Schulhaus einen Mund-Nasenschutz. Da das derzeitige Gebäude ja eher beengt ist, tragen sie diesen generell, wenn Sie sich außerhalb des Klassenzimmers befinden“, so Merz. Zudem hat die Schule, basierend auf den Hygienevorschriften des Kultusministeriums, weitere Regelungen getroffen. Mit jedem Eintritt ins Schulhaus desinfizieren sich die Schülerinnen und Schüler die Hände. Im Eingangsbereich findet man die entsprechenden Desinfektionsständer, zusätzlich in einigen Fachräumen.

Im Schulhaus sind die Treppenaufgänge nun „Einbahnstraßen“. Ein Treppenhaus ist ausschließlich für den Weg nach oben, ein Treppenhaus für den Weg nach unten zu nutzen. In den Klassenräumen selbst, wurden die Tische und Stühle so gestellt, dass ein Abstand von 1,50 m zwischen den Schülerinnen und Schülern gewährleistet ist. Im Klassenraum ist keine Nasen-Mund-Abdeckung notwendig. Situationen, in denen man sich doch mal näher kommt, lassen sich aber nicht gänzlich ausschließen. „Manche Dinge muss man mit dem Heft vor sich besprechen. Hier tragen beide Beteiligten dann Ihre Mund-Nasenabdeckung. Das braucht sicherlich noch etwas Routine im Alltag“, so Merz weiter.

Toilettenräume dürfen derzeit nur mit maximal 2 Personen benutzt werden. Dies kündigen große Schilder an den Türen an. Überhaupt fühlt man sich im Schulhaus an vielen Bereichen konkret an die Hand genommen und immer wieder an die wesentlichen Hygienemaßnahmen erinnert: Nieß- und Hustenetikette, Hände waschen oder desinfizieren, regelmäßig Lüften und 1,50m Abstand halten. Auch auf dem Schulhof gelingt dies den Schülerinnen und Schülern mittlerweile recht gut.
Gleichzeitig reinigt und desinfiziert das Reinigungsteam der Schule zweimal täglich Handläufe, Flächen, Tische und Toilettenräume.

Am 18. Mai sollen nun die 4. Klassen wieder in die Schule kommen. Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren. Da ja durch die Abstandsregelungen immer nur eine halbe Klasse in das Klassenzimmer passt, werden verschiedene Modelle durchdacht. Jeweils in einer Hälfte des Vormittags eine Gruppe, in der anderen die andere. An verschiedenen Tagen der Woche feste Gruppen oder vielleicht sogar ein wochenweiser Wechsel der Gruppen. „Bei der Planung müssen wir eine Vielzahl an Faktoren berücksichtigen“, so Konrektorin Beate Ringel. „Zum einen können wir nicht einfach die Stunden einer Mathelehrerin verdoppeln, zum anderen muss auch eine sinnvolle Gestaltung der Anfangs-, End- und Pausenzeiten möglich sein.“ Gleichzeitig stehen der Schule nicht alle Kolleginnen und Kollegen zur Verfügung. Hier sind Kreativität und pragmatische Lösungen gefordert. Den Schwerpunkt des Unterrichts bilden Mathe, Deutsch und Sachunterricht.

Der Unterricht wird weiterhin mit Onlineangeboten ergänzt. „Hier sind wir dankbar für die Unterstützung der Hopp-Foundation. Sie hat uns mit der Bereitstellung eines digitalen Klassenzimmers eine datenschutzkonforme und leistungsfähige Möglichkeit von „Homeschooling“ bereitgestellt. Dies bringen wir dieser Tage an den Start“, so Merz. Zusätzlich bietet die Schule auf einer eigenen „Moodle-Plattform“ für fast alle Klassen Kurse in den Fächern an. Einige Lehrkräfte richten den Schülerinnen und Schüler Päckchen mit Lernplänen, die diese dann vor dem Schulhaus an festen Terminen abholen und wieder dort in Behältern ablegen. „Die Kolleginnen und Kollegen setzen dies hochengagiert und kreativ um. Der Aufwand ist enorm“, so Ringel.
Nach den Pfingstferien sollen dann alle Klassen in einem rolliederenden System Präsenzunterricht erhalten. „Wie wir dies umsetzen werden planen wir gerade“, so Merz abschließend. „Aber auch dies werden wir mit diesem hervorragenden Kollegium schaffen.“