Drei berufliche Schulen kooperieren mit sechs Gemeinschaftsschulen – schulische Wege bis hin zum Abitur
(von Benjamin Starke) Die drei Schulen des Berufsschulzentrums unterzeichneten einen Kooperationsvertrag mit sechs Gemeinschaftsschulen des südlichen Rhein-Neckar-Kreises im Rahmen einer Feierstunde.
Der Schuldezernent des Rhein-Neckar-Kreises, Ulrich Bäuerlein, freute sich neben den Schulleitern der neun Schulen auch viele Bürgermeister und Oberbürgermeister als Vertreter der tragenden Kommunen der Gemeinschaftsschulen begrüßen zu dürfen. „Mit einer solch großen und breit aufgestellten Kooperation nimmt der Standort Wiesloch eine positive Ausnahmestellung im Rhein-Neckar-Kreis ein“, so Bäuerlein. Zudem zeigte sich der Dezernent dankbar, dass es durch diese Kooperation keine Konkurrenz zwischen den kommunalen und den Schulen des Kreises kommen würde, sondern ein gutes Miteinander rund um Wiesloch gegeben sei.
Die Schulleiter der drei Schulen, Susanne Zimmermann von der Johann-Philipp-Bronner-Schule (kaufmännisch), Klaus Heeger von der Hubert-Sternberg-Schule (gewerblich-technisch) und Oliver Wetzel von der Louise-Otto-Peters-Schule (hauswirtschaftlich-sozialpädagogisch), stellten die Möglichkeiten des Berufsschulzentrums vor. Auf rund 20.000 Quadratmetern Schulfläche werden aktuell ca. 2.700 Schüler von ca. 260 Lehrern betreut. Die drei Schulen ermöglichen sechs verschiedene Bildungsabschlüsse an zwei Standorten und kooperieren miteinander in den Fremdsprachen-, Fitness- und naturwissenschaftlichen Angeboten. Neben einer Vielzahl von Klassenzimmern stehen den Lernenden 45 Praxisräume und 24 Computerräume für den Anschauungsunterricht zur Verfügung.
Dabei bieten die berufliche Schulen bereits mit dem Angebot „Vorbereitung Arbeit und Beruf“ (VAB) oder „Vorbereitung Arbeit und Beruf ohne Deutschkenntnisse“ (VABO) Möglichkeiten für Schüler, die sich in der Sekundarstufe schwer tun. Ein- oder zweijährige Berufsfachschulen führen nach dem Hauptschulabschluss zur Mittleren Reife und knüpfen damit an das Grund-Niveau der Gemeinschaftsschulen nach Klasse 9 an.
Anknüpfend an das mittlere- oder das erweiterte-Niveau besteht an einem ein- oder zweijährige Berufskollegs in Voll- oder Teilzeitbeschulung die Möglichkeit, die Fachhochschulreife zu erlangen. Zudem besteht die Möglichkeit, an einem der drei beruflichen Gymnasien (WG, TG oder SG) in drei Jahren das Abitur zu erreichen. Außerdem besteht die Option, in einer Berufsschule der drei Schulen eine duale Ausbildung zu absolvieren.
Teil der Kooperation sind die Leimbachtalschule Dielheim (Rektor Patrick Merz, Konrektorin Beate Ringel und Bürgermeister Thomas Glasbrenner), die Geschwister-Scholl-Schule St. Ilgen (Konrektorin Beate Grubisic und Oberbürgermeister Hans Reinwald), die Kraichgau-Schule Mühlhausen (Rektor Mathias Schmitz), die Friedrich-Schiller-Schule Reilingen (Rektor Falk Freise und Bürgermeister Stefan Weisbrod), die Parkring-Schule St. Leon-Rot (Rektor Axel Glanz und Bürgermeister Alexander Eger) und die Gerbersruh-Schule Wiesloch (Rektorin Bärbel Kröhn und Oberbürgermeister Dirk Elkemann) mit insgesamt 1.500 Schülern in den Sekundarstufen. Für die Schüler bietet die Kooperation u. a. Schnuppertage, der erste, mit einem Schwerpunkt für Schülerinnen und Schüler mit dem Ziel Hauptschulabschluss, hat bereits am 27. Juni mit sehr positiver Resonanz stattgefunden. Die Info-Veranstaltung „Lange Nacht der weiterführenden Schulen“ Ende Januar im Berufsschulzentrum sowie Schullaufbahnberatungen und Informationsveranstaltungen für Schüler und Eltern folgen. Zudem werden es mit Beginn des nächsten Kalenderjahres erstmals „Schnuppertage“ an den beruflichen Gymnasien geben. Hier können die Schülerinnen und Schüler mit dem Ziel der Allgemeinen Hochschulreife gezielt Perspektiven kennenlernen.
Musikalisch wurde die Feierstunde von Anna und Lida Kudvashova an Violine und Piano umrahmt, zwei Schülerinnen, die vor einem halben Jahr nach Deutschland kamen, gerade ihr VABO an der Peters- und Sternberg-Schule absolvieren und ab September an der kaufmännischen Berufsfachschule der Bronner-Schule ihre Mittlere Reife beginnen werden, zwei Musterbeispiele an Aufstiegsmöglichkeiten, die die beruflichen Schulen in Wiesloch ermöglichen.