Schüler und Schülerinnen der Dielheimer Gemeinschaftsschule gestalteten „Graffiti“-Großprojekt


In der vergangenen Woche wurde in Dielheim auf der Rückfront der Kelterhalle ein beeindruckendes Graffiti-Großprojekt realisiert.

Die Idee dazu entstand eigentlich in einem Gespräch vor über einem Jahr zwischen Schul- und Gemeindeverwaltung. Uwe Bender, der Ordnungsamtsleiter hatte wieder einmal begründeten Redebedarf, ob der ständigen Farbschmierereien an der Fassade der Kelterhalle. Mit im Gespräch war auch die an der Dielheimer Gemeinschaftsschule tätige Schulsozialarbeiterin Petra Maier. Sie suchte gerade händeringend Pratikantenplätze für mehrere Schülerinnen und Schüler.

Ein oder zwei Plätze wären seitens der Gemeinde durchaus möglich gewesen, mehr aber nicht. So entstand die Idee ein Gemeinschafts-Projekt zu schaffen, das beide Interessenlagen abdeckte, einerseits den Farbschmierereien  entgegenzuwirken und andererseits genügend Praktikanten Angebote bereitzustellen. Schnell war das schulinterne „Planungsbüro“ installiert und wurde mit Leben erfüllt. Die Praktikanten konnten ihre Ideen einbringen, es wurde diskutiert und skizziert, machbares ausgelotet, alles unter der Regie von Petra Maier.

Letztendlich entschied man für ein Graffiti, mit künstlerischer Beratung durch Marco Billmaier. Auch in der Realisierung, die coronabedingt  sich um einiges verzögerte, war der Baiertaler Künstler ein unverzichtbarer Begleiter, um anzuleiten, zu unterstützen und zu korrigieren. Mit im Team war auch Walter Rall (Master Soziale Arbeit) der in Dielheim für die Mobile Jugendarbeit Verantwortung trägt und wie die Diplom-Sozialpädagogin Petra Maier, dem Verein Postillion eV. angehört.

Ganz anders als in der Planungsphase wo die Schülermitarbeit noch Pflicht war, wurde die Realisierungswoche als offenes Projekt ausgerufen. Jeder konnte kommen und gehen wann er wollte, aufgeben oder weitermachen. Das Erfreulichste  dabei, keine oder keiner der 21 Jugendlichen von der 5. bis hin zur 9. Klasse warf das Handtuch und alle waren an den Nachmittagen in der Zeit von 15.00 bis 19.00 Uhr mit Feuereifer bei der Sache.

Ein Tatsache die Rektor Merz bei einer Stippvisite mit großer Genugtuung zur Kenntnis nahm und dabei auch das große Engagement seiner Schulsozialarbeiterin hervorhob. Ebenso wie Bürgermeister Thomas Glasbrenner der nicht schlecht staunte was in wenigen Tagen auf knapp 80 qm Fläche erschaffen wurde. Ein Bild unserer Heimat lachte ihn an, mit einem lieblichen Kraichgau, der umgeben von  sanften und grünen Hügeln, der allerdings keine Outdoor- Klettermöglichkeiten bietet, wie die zwei schattenhaften Klettersportler/innen vermuten lassen. Diese haben nur hinweisgebenden Charakter auf die Kletterwand im Inneren der Halle, mit einem höhlenähnlich gestalteten Ausgang, als schmückendes Beiwerk und ganz in der Nähe des blau-weißen Gemeindewappens, platziert.

Einen „Oscar“ für das höchst gelungene Werk hatte der Rathauschef nicht parat, wenn auch der Dielheim Schriftzug auf dem Bild den Betrachter sehr von Hollywood träumen läßt. Dafür  stiftete er als Dank eine „Runde“ Pizza mit Getränken die unter großem Beifall angenommen und bei bester Stimmung verzehrt wurde. Zum Projektende hatten die jugendlichen Künstler auch Gelegenheit, gleich einer Bildsignatur, sich auf den Mauersegmenten mit einem persönlichen Graffiti zu verewigen.

Text  Paul Körner , Bilder Leimbachtalschule