Info-Truck an der Leimbachtalschule Dielheim macht Berufe der Metall- und Elektro-Industrie erlebbar
Dielheim. (bms) Der erste Eindruck ist oft der wichtigste. „Das war wirklich spannend“, meint der 14-jährige Pascal. Er hat gerade selber eine CNC-Maschine programmiert und den Mädchen aus seiner Klasse eine Pacman-Figur gefräst. Mitschülerin Eva scheint etwas weniger begeistert. „Ich glaube, das hier ist nicht so das Richtige für mich. Aber echt cool, das alles zu sehen.“ Die Jugendlichen gehen in die Leimbachtalschule in Dielheim und dort steht noch bis Montag auf dem Parkplatz ein beeindruckendes Fahrzeug: der Info-Truck der Metall- und Elektro-Industrie (M+E) – und der setzt neue Maßstäbe für moderne Berufsinformationen.
Das Motto: Selbst erleben. Und zwar vor Ort, nicht in den Betrieben. Der Truck des Arbeitgeberverbandes Südwestmetall steuert kostenfrei Schulen an und wirbt auf rund 80 Quadratmeter Präsentationsfläche eindrucksvoll für technische Berufe. Ziel ist es, den Schülerinnen und Schülern Ausbildungsmöglichkeiten und Perspektiven in der M+E-Industrie aufzuzeigen – und sie für diese Welt zu interessieren.
Das geschieht eindrucksvoll mit zielgruppengerechten Multimedia-Anwendungen, Experimentierstationen samt Elektronik-Bausteinen oder Roboterarmen. Gleichzeitig laden Unternehmen virtuell an einem Bildschirm zur Erkundung von Berufen ein und ein „Scout“ auf dem Touch-Monitor erklärt Inhalte dazu. In Zusammenarbeit mit Jobcentern wird auch das aktuell freie Ausbildungsangebot von Unternehmen in der Region gezeigt. „Das ist uns sehr wichtig“, erklärt Helmut Krettek vom Arbeitgeberverband und Begleiter des Trucks. Schließlich gehe es darum, mit der mobilen Erlebniswelt die Jugendlichen praxisnah über berufliche Möglichkeiten in der Metall- und Elektroindustrie nicht nur zu informieren, sondern vielleicht auch zum ersten Schritt Richtung Ausbildung zu bewegen. „Die Faszination Technik erlebbar machen“ sei das Ziel der Truck-Aktion, dabei gehe es auch um „Nachwuchssicherung“.
Zum vierten Mal schon hat das Pädagogen-Team der Leimbachtalschule um Rektor Patrick Merz die rollende Berufsinformation nach Dielheim geholt. „Super Sache“, findet auch Bürgermeister Thomas Glasbrenner, der gerade neugierig zuschaut, wie Schüler Pascal mit dem Roboter-Arm kleine und große Zahnräder in Löcher setzt. „Das ist doch etwas ganz anderes, als nur Info-Hefte in der Hand zu haben.“ Da nickt Lehrer Martin Ritz, zuständig für die Berufs- und Studienorientierung an der Schule. Die Schülerinnen und Schüler kämen im Info-Truck manchmal zum ersten Mal mit der Berufswelt in Berührung, erzählt er. Das didaktische Konzept umfasst in der Regel 70-minütige Unterrichtseinheiten – in Corona-Zeiten gehen zwölf Schülerinnen und Schüler gemeinsam in den Truck. Ein Beraterteam begleitet die Klassen.
Rhein-Neckar-Zeitung vom 15./16.01.2022, Fotos: Helmut Pfeiffer